unsere Geschichte

06.10.804:
In der Freisinger Tradition findet sich eine Urkunde, in der der Priester Chundhoh seinen Besitz in “Kapalpach” an das Hochstift Freising schenkte. Die Historiker K. Roth und Eduard Wallner nehmen an, dass es sich hier um Gabelbach im Landkreis Augsburg handelt. Die bei den Ausgrabungen durch den Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte des Heimatvereins Augsburg gemachten archäologischen Funde aus dem 8. und 9. Jahrhundert in der Kirche in Gabelbach bestätigen diese Annahme.
Aufgrund dieser Erkenntnisse ist anzunehmen, dass der Ort Gabelbach in der Frankenherrschaft im 8. Jahrhundert entstanden ist und nördlich der Kirche im Jahr 800 ein karolingischer Herrenhof stand. Auch das Martinspatrozinium der Kirche spricht dafür, denn der Hl. Martin; Bischof von Tours; war Nationalheiliger der Franken. Aufgrund der Urkunde vom 06. Oktober 804 kann Gabelbach die 1200 Jahrfeier halten.
16.01.1263:
Der erste namentlich bekannte “Ritter Chunrat von Gablenbach” tritt als Zeuge bei Beurkundungen auf. In der Urkunde vom 05.06.1263 schenkte “Chunrat den Vraz vom Wolfsperk” dem Kloster in Oberschönenfeld zwei Höfe in Schönebach und Wollbach. Die Herren von Gabelbach waren Ministerialen, adelige Dienstmannen, die im Lehensverband vermutlich der Marktgrafen von Burgau standen. Sie hatten ihre Burg nördlich der Kirche, wo der karolingische Herrenhof stand. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bauten sie ihren Herrensitz auf einem Hügel, 500 m südwestlich des Dorfes an der Ortsverbindungsstraße nach Grünenbaint, wo auch heute noch die Plattform des Burghügels mit dem ringsum laufenden tiefen Wallgraben zu sehen ist.
1301:
Ab diesem Jahr stand die Ritter von Gabelbach im Dienste der Herzöge von Österreich, die im Besitz der Markgrafschaft Burgau waren.
1327:
Der Ritter Heinrich von Gabelbach gründete das Angerdorf Gabelbachergreut.
1341:
Ein Heinrich von Gabelbach wird Abt in Anhausen an der Brenz.
1379:
Ein Nachkomme von Heinrich von Gabelbach wird Abt von St. Ulrich und St. Afra in Augsburg.
1361:
Der Besitz der Ritter von Gabelbach geht an Hartmann von Burgau, der sich mit einer Anna von Gabelbach vermählte. Hartmann von Burgau verkauft das Rodungsdorf Gabelbachergreut an das Domkapitel Augsburg.
1387:
Die Augsburger Patrizier Rehm, Engelschalk, Rudolf und Lang kaufen den Gabelbacher Besitz von Konrad Jusner von Altmannstein, der mit der Tochter Klara des Hartmanns von Burgau verheiratet ist.
1437:
Das Augsburger Hl. Geist Spital kauf eine Teil des Ortes von dem Augsburger Bürger Zacharias Rudolf und 1438 auch den Kirchensatz.
1443:
Das Hospital erwarb weitere Besitzungen mit Holzmarken und Gericht von der Witwe Dorothea Lang aus Augsburg. Bis 1565 gelang es dem Hl. Geist Spital den gesamten Grundbesitz von Gabelbach und Kleinried zu erwerben. Als Grund- und Gerichtsherr errichtete das Hospital Mitte des 15. Jahrhunderts ein Obervogtamt und besetzte es mit einem Vogt, dem auch die spitalischen Untertanen von Kleinried, Rücklenmühle, Auerbach, Nefsried, Buch und Willishausen unterstanden.
Der Vogt als Vertreter des Hospitals verwaltete die spitalischen Waldungen und regelte mit den “Vierern” die Gemeindeangelegenheiten und kleinere Vergehen, erhob Steuern und sorgte dafür, dass der Zehente abgeliefert wurde. Alle Monate einmal kam der “hochwohlgeborene allergnädigste Spitalmeister” mit seinem Gerichtschreiber um die niedrige Gerichtsbarkeit auszuüben und Beurkundungen vorzunehmen. Die hohe Gerichtsbarkeit lag in den Händen der Landesherren bei der Markgrafschaft Burgau.
1525:
Die Bauern aus Gabelbach schlossen sich im Bauernkrieg dem “Leipheimer Haufen” an. Sie erhoben sich gegen ihre Grundherren, die immer mehr Abgaben von ihnen verlangten. In der Schlacht bei Leipheim am 04.04.1525 wurde der Aufstand der Bauern mit Waffengewalt niedergeschlagen. Dabei wurden 30 Bauern aus Gabelbach gefangen genommen.
1623:
Bau des Pfarrhofes unter Pfarrer Balthasar Lozenz.
1687:
Pfarrer und Dekan gründet in Gabelbach eine Allerseelen- und in Gabelbachergreut eine Leonhardibruderschaft und 1692 die Erzbruderschaft “Maria Trost”; eine bekannte Gürtelbruderschaft, die einen großen Aufschwung nahm.
1727:
Pfarrer Dominikus Paulus renoviert für 2074 Gulden den baufälligen Pfarrhof und baute mit Genehmigung des Hospitals die jetzige Kirche. Sie gehört zu den schönsten schwäbischen Dorfkirchen und zeugt von dem großen Können schwäbischer Meister.
1738:
Pfarrer Dominikus Paulus kaufte von der Barfüßer Kirche in Augsburg eine 1609 im Renaissancestil von Marx-Grintzer erbaute Orgel. Die älteste Orgel im Landkreis Augsburg.
1768:
Pfarrer Norbert Enderle läßt von dem Stiftsbaumeister Josef Dossenberger den Kirchturm mit seinen Rokokoformen auf 44 m erhöhen.
1806:
Durch die Säkularisation und nach dem Preßburger Frieden ging die Freie Reichstadt Augsburg und damit Besitzungen des Heilig Geistspitals an das Land Bayern. Damit stand Gabelbach unter bayerischer Landeshoheit und kam zum neu errichteten Landgericht und Steuerdistrikt Zusmarshausen.
1851-1854:
Die Eisenbahnlinie Augsburg wird gebaut. Hierfür müssen die Bauern von Gabelbach 49 Tagwerk Grund abgetreten werden.
1878:
Gründung der Gabelbacher Feuerwehr
1887:
Bau des Gabelbacher Bahnhofes. Zu der feierlichen Einweihung am 08.10.1887 spielt erstmals die Musikkapelle Gabelbach. 1970 wird der Bahnhof geschlossen und abgerissen.
1953-1959:
Durchführung der Flurbereinigung
1966-1978:
Bau des Feuerwehrhauses mit Schlauchtrockenturm. Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges LF8. Bau der gemeindlichen Wasserversorgung mit Tiefbrunnen, Hochbehälter und Ortsnetz. Anschluß und Lieferung von Trinkwasser nach Kleinried, Grünenbaint und Steinekirch. Bau der Kanalisation und Errichtung einer Kläranlage mit Vor- und Nachklärbecken. Ausbau und Asphaltierung der Ortsstraßen in Gabelbach und der Ortsverbindungsstraßen nach Vallried, Steinekirch, Fleinhausen und über Kleinried nach Zusmarshausen, sowie die Hauptfeld- und Waldwege (Hangenloh, Hungerberg, Gräben, Rindererberg, Eichbühl und Hornberg) Erweiterung des Friedhofes und Errichtung einer neuen Friedhofsmauer und Sanierung der Augustinus- und Annakapelle. Ausweisung und Erschließung des Baugebietes “Süd” an der Fleinhauser Straße und des Baugebietes “Ost” Pfarrhalde und Pflasterweg. Neubenennung der Ortsstaßen. Bau der Straßenbeleuchtung und Beleuchtung des Kirchturms. Bepflanzung und Eingrünung des gesamten Ortsbereiches und Teilnahme an den Wettbewerben “Unser Dorf soll schöner werden”.
01.05.1978:
Eingemeindung nach Zusmarshausen.
1978-1996:
Bau der restlichen Kanalisation in der Bahnhof- und Godelstraße. Asphaltierung der Bahnhofstraße, des Hohlweges und der Fußgängerwege an der Kreisstraße. Ausweisung und Erschließung von neuen Baugebieten “Am Mühlberg”, “Am Hofanger” und “An der Breiten”.
Umbau der alten Schule und Errichtung eines eingruppigen Kindergartens für Gabelbach und Gabelbachergreut. Errichtung eines Jugendzeltplatzes an der Rücklenmühle mit Parkplätzen und Bau eines Rasenspielfeldes.
1996-1998:
Anbau am Kindergarten. Ausbau des Dachgeschosses und Umbau zu einem 2-gruppigen Kindergarten mit Kindern aus Steinekirch.
Bau des Rad- und Gehweges von Gabelbach bis zur Staatsstraße 2027. Bau einer Abwasserdruckleitung von Steinekirch zur Kläranlage in Gabelbach und über Kleinried zum Regenüberlaufbecken in Zusmarshausen.
1994-1998:
Renovierung des Pfarrhauses und Umbau im Erdgeschoss zu einem Pfarr- und Jugendheim mit Gruppenraum und Pfarrbüro.
Mai 2008:
Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses mit integriertem Schützenheim. Das Haus wurde in dreijähriger Bauzeit hauptsächlich in Eigenleistung erstellt.

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