Feuerwehr

Gründung: 
Eine Feuerwehr gibt es in Gabelbach nicht erst seit 1878. Bereits Jahre zuvor bestand eine Pflichtfeuerwehr. Am 24. Oktober 1878 wurde die “Freiwillige Feuerwehr Gabelbach” gegründet. Anlaß hierfür war die Beschaffung einer neuen Löschmaschine (kleine Spritze auf einem Handgestell aus der Fabrik Blümlein,Würzburg) durch die Gemeinde Gabelbach unter ihrem damaligen Bürgermeister Baumeister. Die Prüfung dieser Löschmaschine fiel mit bestem Resultat aus. Die Prüfer Kgl. Bezirksamtmann Fleischmann aus Zusmarshausen, Bezirksvertreter Klingensteiner aus Dinkelscherben und der Sachverständige Winkelmeyer aus Zusmarshausen empfahlen “aufs wärmste” die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Die Leitung übernahmen Bürgermeister Baumeister und der Lehrer Weiner.

Ausrüstung: 
Die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr Gabelbach war im Jahr 1957 wieder einmal an einem Tiefpunkt angekommen. Nur so ist es zu erklären, daß bei einer Übung “die 2. Gruppe” wohl ausrückte, aber jeden Handgriff an den Geräten verweigerte oder kurz gesagt meuterte. Der Grund war der, daß endlich einmal ein ordnungsmäßiger Anhänger gekauft werden solle. Auch zu einer Alarmübung 1957 kanm die Wehr “vollständig zu spät”. Schuld daran war die veraltete Sirene.
Aus diesem Grunde beschaffte die Gemeinde 1958 eine elektrische Alarmsirene, die auf der Molkerei montiert wurde, einen Spritzenanhänger, ein Mehrzweckstrahlrohr und einen Großscheinwerfer, wodurch die Schlagkraft der Feuerwehr erheblich zunahm.
Auch die während des Krieges gekaufte DKW-Motorspritze befand sich nicht mehr in bestem Zustand und versagte schließlich anläßlich einer Inspektion im Mai 1960 bei strömenden Regen vollständig den Dienst. Bürgermeister Unverdorben und der Gemeinerat bestellten bereits vier Wochen später eine neue TS 8/8 “VW-Bachert”-Spritze im Wert von 4000,– DM, die am 10. November 1960 an die Feuerwehr übergeben wurde. Außerdem wurde Schlauchmaterial für 1100,– DM gekauft, so daß die Feuerwehr in Bezug auf Ausrüstung und Schlagkraft “einen schon lange nicht mehr dagewesenen Höchststand” erreichte. Am 17.02.1998 erhielt die Feuerwehr eine Tragkraftspritze TS 8/8 Typ “Rosenbauer”.
Mit der Errichtung des Schnurgerüstes am 18.07.1966 begann der Neubau des Feuerwehrhauses. Am 02.10.1967 wurde der Dachstuhl aufgerichtet; dabei passierte eine Panne, denn “fast alle Sparrenpaare stürzten ein”; ernstlich verletzt wurde glücklicherweise niemand. Am 12.11.1968 war es soweit: das neue Gerätehaus erhielt im Rahmen einer örtlichen Feier den kirchlichen Segen und wurde im Beisein von LandratWiesenthal, KBI Wiedemann und mehreren Kreisbrandräten offiziell der Feuerwehr übergeben.
In dieses neue Domizil zog auch das am 10.06.1967 gelieferte Heuwehrgerät mit ein. Die Freiwillige Feuerwehr Gabelbach betreute mit diesem Heuwehrgerät über lange Jahre den gesamten westlichen Landkreis Augsburg bei überhitzten Heustöcken.
Bei der Inspektion am 23.05.1973 bemängelten die Prüfer, daß die Feuerwehr noch immer kein Fahrzeug habe. Bürgermeister Hartmann versprach, daß er auf die Beschaffung eines Fahrzeug drängen werde. Am 27.07.1974 beschloß daraufhin der Gemeinderat den Kauf eines Löschfahrzeugs LF 8 mit Kosten von 73.600,– DM. Das Löschfahrzeug konnte dann am 03.06.1975 bei der Firma Bachert in Friedrichshall abgeholt werden. Der ganze Gemeinderat und viele Feuerwehrleute waren bei diesem großen Ereignis dabei. Zusammen mit der zusätzlich beschafften Atemschutzausrüstung und dem neuen Funkgerät rückte die Freiwillige Feuerwehr Gabelbach “ganz beträchtlich nach oben und ist somit auf der Stufe der großen Feuerwehren”. So stolz aber die Gabelbacher Wehr auf ihr neues Feuerwehrfahrzeug war, so sehr wurde sie wohl auch darum beneidet, angeblich sogar von ihrem Patenverein aus Zusmarshausen. Das neue Löschfahrzeug wurde am 09.05.1976 von Pfarrer Kusterer gesegnet und danach feierlich der Feuerwehr übergeben.

Aufschwung:
Dem ersten Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr, dem Schuhmachermeister Anton Weber ist es zu verdanken, daß die Wehr bereits ein Jahr später beim Kreisfeuerwehrtag in Zusmarshausen mit Bravour abschnitt. In der Folge nahm der Verein unter dem nächsten 1. Kommandanten Andreas Michler um 11 Mann zu.
Am 01.01.1886 wurde Josef Aumann zum neuen Kommandanten gewählt. Unter seiner Führung stieg die Mitgliederzahl auf 57 Mann an.

Kriegjahre: 
Im ersten Weltkrieg zogen 20 Feuerwehrkameraden ins Feld, von denen 2 schwer verwundet wurden; ein Kamerad kam nicht mehr aus dem Krieg zurück. Noch weitaus größere Lücken riß dann nur wenige Jahre später der zweite Weltkrieg.
Doch auch in diesen schweren Zeiten trat die Feuerwehr nicht auf der Stelle. So entschlossen sich anläßlich einer Luftschutzübung im Jahr 1941 der damalige Bürgermeister Scherer und der Wehrführer Streit zum Kauf einer neuen Motorspritze. “Die alte Löschmaschine gehörte zu den ältesten des Bezirks und war nicht mehr der Neuzeit angepaßt; wegen der häufigen Luftangriffe war deshalb eine Katastrophe zu befürchten”. Im Jahr 1942, also mitten im Kriegszustand, bezog die Feuerwehr von der Firma Rup. Gogg und Söhne, Bayerische Motorenspritzenfabrik, Braunau a. Inn, eine neue Motorspritze mit Zubehör und Schläuchen.
Zwischen Auftragserteilung und Lieferung absolvierte Kommandant Streit einen 8-tägigen Kurs an der Landesfeuerwehrschule in Regensburg und bildete sofort eine Gruppe von 9 Mann an der neuen Maschine aus. Am 5. Juli 1942 wurde anläßlich einer Inspektion die neue Löschmaschine abgenommen.

50-Jähriges Feuerwehrjubiläum: 
Am Sonntag, den 16. Juni 1929 war Gabelbach festlich geschmückt. Nach dem Festgottesdienst in der Pfarrkirche gedachte die Freiwillige Feuerwehr zusammen mit dem Veteranenverein der verstorbenen und gefallenen Mitglieder mit einer Kranzniederlegung am Heldengrab.
Anschließend wurde die Feuerwehr einer Inspektion unterzogen; “die Kritik fiel sehr zugunsten der Feuerwehr aus, die in ihrer Pflichterfüllung und Weiterausbildung fortfahren möge”. Nach der Inspektion maschierten die aktiven Feuerwehrmänner zum Festlokal des Gastwirts Streit.
Hier tagte fast drei Stunden die Sitzung des Bezirksverbandes der Feuerwehren unter Teilnahme der vollständig erschienenen Kommandanten. Den Abschluß der Feierlichkeiten bildete Festzug, sowie die Ehrung der letzten beiden Gründungsmitglieder der Jubelwehr. Die Musikkapelle Gabelbach rundete das Fest mit Unterhaltung ab.

75- jähriges Gründungfest mit Fahnenweihe: 
Unter dem neuen Kommandanten Scherer mußte zunächst einmal das 1953 anstehende 75-jähriges Gründungsfest auf Wunsch von Bürgermeister Kastner aus verschiedenen Gründen um ein Jahr verschoben werden. Doch in der Jahreshauptversammlung im März 1954 wurde dann ein Festausschuß zur Ausrichtung des Festes bestimmt.
Am 23. Mai 1954 fand im Anschluß an eine Inspektion eine außerordentliche Generalversammlung statt. Einziger Tagesordnungspunkt war, nachdem die aktiven Feuerwehrmänner schon mehrmals bei der Vorstandsschaft eine entsprechenden Antrags gestellt hatten, die Anschaffung einer Feuerwehrfahne. Die Mehrzahl der anwesenden Mitglieder stimmte nach lebhafter Debatte diesem Antrag zu und der Tag der Fahnenweihe wurde auf den 25. Juli 1954 festgelegt.
In nur zwei Monaten schafften es dann Vorstandsschaft und Festausschuß vom Kloster Oberschönenfeld eine Fahne sticken zu lassen und das Fest vorzubereiten. Mai, Juni und Juli waren wohl 1954 die Hauptzeit der Feuerwehr, denn es ging um die Beschaffung einer Vereinsfahne. Was sich in diesen Monaten abspielte war wohl ein Triumph für den Verein im höchsten Sinne des Wortes, aber viel mehr noch für die junge aktive Mannschaft der Feuerwehr, an ihrer Spitze die derzeitige 2. Gruppe. Was wohl niemand ahnte wurde Wirklichkeit: 75-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe und somit war der 25. Juli 1954 der Tag des Festes und die Krönung der Feuerwehr. Es wird lange dauern bis die Feuerwehr wieder ein solch schönes Fest feiern kann.

100-jähriges Feuerwehrjubiläum: 
Das 90-jährige Feuerwehrjubiläum im Jahre 1968 mußte ausfallen, da die Gemeinde eine einzige Baustelle war. Nicht nur die Straße im Oberdorf wurde in diesem Jahr gebaut, sondern auch eine vollständig neue Wasserversorgung mit Hydranten im gesamten Ortsbereich.
Am 06.01.1977 wurde Karl Scherer zum 1. Vorsitzenden der Feuerwehr gewählt und gab gleichzeitig sein Amt als Kommandant, das er 25 Jahre bekleidet hatte, an Hubert Hartmann ab. Unter der neuen Führung fanden dann vom 19. – 21.05.1978 die Festtage zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Gabelbach statt.
Zu Beginn des Festes gedachten die Feuerwehrmänner zusammen mit dem auf Gabelbach stammenden Stadtpfarrer Josef Spengler aus Göggingen sowie dem Männerchor des Vereins Augsburger Feuerwehren bei Fackelschein ihrer toten Kameraden.
Am Samstag nachmittag fanden sich mehr als 100 Gratulanten aus Herrlisheim im Elsaß ein. Die Musikkapelle der französichen Freunde trug am Samstagabend im vollbesetzten Bierzelt maßgeblich zur fröhlichen Stimmung der Festgäste bei.
Der Festsonntag wurde mit einem feierlichen Festgottesdienst im Zelt eingeleitet. Am Nachmittag bewegte sich dann als sichtbarer Höhepunkt der Festtage der Festumzug mit fast 2000 Teilnehmern durch das buntgeschmückte Dorf. Neben den Zuschauern, die zum Teil in dichtem Spalier standen, begrüßten auch Kreisbrandrat Wiedemann, sämtliche Kreisbrandinspektoren des Landkreises und verschiedene Kreisbrandmeister, dazu der Marktgemeinderat mit Bürgermeister Meixner an der Spitze, Mitglieder des Kreistages und Ortspfarrer Kusterer am Feuerwehrhaus die Zugteilnehmer. Im Anschluß an den Festzug wurde im Festzelt noch bis in die Nacht hinein der 100. Geburtstag der Gabelbacher Wehr gefeiert.
Bereits zwei Tage darauf konnten die Gabelbacher, die fast alle bei der Erntearbeit auf den Feldern waren, im Dorf Rauchwolken aufsteigen sehen. Beim Stuhler brannte der Stadel.. Mit der neuen Motorspritze war die Gabelbacher Feuerwehr so schlagkräftig, daß fremde Wehren nicht mehr eingesetzt werden mußten. Das Wohnhaus konnte gerettet werden, nicht aber der unmittelbar angrenzende Kleinstadel.
Ebenfalls im Jahr 1942 wurde der Kommandant Streit zum Bezirksunterführer bestimmt und war damit für ingesamt 11 Feuerwehren verantwortlich. Für die Führer der Wehren und deren Stellvertreter führte er im Oktober 1942 einen Schulungskurs in Gabelbach durch. Nach 26-jähriger Tätigkeit, in deren Verlauf er 16 Brände, davon einen Mühlenbodenbrand, eine Waldbrand und einen Waggonbrand, bewältigen mußte, ist Kommandant Streit im Frühjahr 1946 zurückgetreten.

26.05.2008

Mit der Segnung des Gabelbacher Feuerwehrgerätehauses mit integriertem Schützenheim und Jugendraum durch Pfarrer Müller von St. Martin endete ein außergewöhnliches Projekt im westlichen Landkreis von Augsburg.Geträumt haben die Freiwillige Feuerwehr Gabelbach unter der Leitung von Sebastian Scherer und der Schützenverein und die Mitglieder des Schützenvereins Burg Fried mit ihrem Vorsitzenden Josef Hartmann um die Jahrtausendwende. Während die Floriansjünger von einem modernen Gerätehaus mit adäquaten Reinigungplätzen für die Feuerwehr-Ausrüstung und einer Erneuerung der sanitären Anlagen träumen, wünschten sich die Schützen eine Schießanlage, auf der auch überregionale Wettkämpfe stattfinden können.

Doch bevor mit dem eigenlichen Bau begonnen werden konnte, musste das von der Marktgemeinde Zusmarshausen zur Verfügung gestellte Grundstück mit Punktfundamenten hergerichtet werden, da der Untergrund hauptsächlich aus Schluff und Fließsand besteht.

Ungefähr drei Jahre verzichteten Ehefrauen in der Freizeit auf ihre Männer – Kinder auf ihre Väter, denn diese spendeten ihre Zeit der Verwirklichung des Gabelbacher Traum`s. Zeitweise wurden auf der Baustelle 30 Helfer gesichtet, von denen einige sogar ihren Urlaub hergaben. Nahezu 15600 unentgeldliche Arbeitsstunden waren für die Umsetzung des 600.000 Euro-Projektes erforderlich, um einen “Ort der Begegnung” entstehen zu lassen, von denen die Gemeinde Zusmarshausen in der Vergangenheit 340.000 Euro beisteuerte und der Freistaat Bayern 37.000 Euro zur Verfügung stellte. Großzügige Spenden (14.000 Euro), Bank- und Privatdarlehen machten den Bau letztendlich möglich.

So überzeugte sich Landrat Martin Sailer und Zusmarshausen`s Bürgermeister Albert Lettinger bei der feierlichen Einweihung von der sinnvollen Investtion in die Zukunft. Befreundete Vereine und die Gabelbacher Bevölkerung zollten bei der Segnung ihre Hochachtung der erbrachten Leitung.

06.01.2007:
Karl Fischer scheidet nach 18 Jahren auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand der freiwilligen Feuerwehr aus. Kommandant Jürgen Stöckle und der 1. Vorsitzende Sebastian Scherer bedankten sich für die Arbeit als Kassierer, die gerade in der Phase des Neubaus des Feuerwehrhauses erheblichen Einsatz erforderte.

14.10.2006:
Ein Scheunenbrand neben dem Feuerwehrgerätehaus läßt die freiwillige Feuerwehr Gabelbach ausrücken. Unterstützt durch die Feuerwehren Zusmarshausen und Steinekirch verhindern die Mannschaften ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus des Landwirtes Scherer. Die Rinder können noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone gebracht werden. Bis zum 15.10.2006 kämpfen die Feuerwehrmänner gegen immer wieder aufflammende Glutnester. Die Scheune wird abgerissen. Fotos vom Einsatz hier.

Die Gabelbacher Feuerwehr heute:
Die Gabelbacher Feuerwehr zählt heute ca. 120 Vereinsmitglieder von denen ca. 65 Mann aktiven Dienst leisten.
Dem Verein stehen der 1. Vorsitzenden Sebastian Scherer und der 2. Vorsitzende Elmar Gleich zwei Kameraden vor. Die aktive Wehr wird von den Kommandanten Jürgen Stöckle und Thomas Lanzendörfer geführt. Diese werden von vier Gruppenführern unterstützt. Eine Unterteilung in vier Gruppen sichert den Übungsverlauf und sorgt für einen ensprechenden Leistungsstand innerhalb der Wehr.
Zur Zeit läuft als größte Einzelmaßnahme (nach dem Bau von 1966) in der Geschichte der Feuerwehr Gabelbach der Um- und Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses mit angeschlossenem Neubau des Schützenheimes. Hierbei wird die Grundfläche der Fahrzeug- und Gerätehalle um ca. 30% erweitert und ein entsprechender Schulungsraum, sowie eine Bekleidungskammer und ein Kommandantenbüro im Dachgeschoss erstellt. Dabei fließt ein sehr großer Anteil an freiwilliger Eigenleistung ein.
Es entsteht ein zeitgemäßer Bau, welcher das Funktionieren der Feuerwehr für die nächsten Generationen sichern sollte. Der Abschluss der Bauarbeiten mit Außenanlagen ist für Mitte 2007 geplant.

14.10.2006:
Ein Scheunenbrand neben dem Feuerwehrgerätehaus läßt die freiwillige Feuerwehr Gabelbach ausrücken. Unterstützt durch die Feuerwehren Zusmarshausen und Steinekirch verhindern die Mannschaften ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus des Landwirtes Scherer. Die Rinder können noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone gebracht werden. Bis zum 15.10.2006 kämpfen die Feuerwehrmänner gegen immer wieder aufflammende Glutnester. Die Scheune wird abgerissen.

Mai 2008:
Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses und des Schützenheim`s. Das Haus wurde in dreijähriger Bauzeit hauptsächlich in Eigenleistung erbaut.

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